Die Herbstkönigin als Archetyp

existiert in verschiedenen Mythologien, Kulturen und literarischen Traditionen und repräsentiert oft den Übergang, das Reifen, das Loslassen und die Weisheit der Naturzyklen, die der Herbst verkörpert. Sie kann als Verkörperung der Ernte, des Übergangs von Fülle zu Ruhe und der letzten Farbenpracht vor dem Winter verstanden werden. Die Herbstkönigin ist also ein facettenreicher Archetyp, der für den natürlichen und inneren Wandel im Lebenszyklus steht. Sie zeigt uns die Kraft des Reifens und Loslassens und inspiriert zur Akzeptanz der natürlichen Zyklen, indem sie Weisheit und Vergänglichkeit auf eine schöne, melancholische Weise verbindet.

Moderne Herbst- und Erntefeste greifen viele dieser alten Symbole auf, auch wenn die mythologischen Hintergründe heute oft nur indirekt mitklingen. Hier einige Beispiele, wie die Verbindung zur Mythologie heute zelebriert wird:

Erntedankfeste: Die Tradition des Erntedanks, die auf den Kult um Göttinnen wie Demeter oder Ceres zurückgeht, wird in vielen Regionen mit Umzügen, geschmückten Erntekronen und Festmählern gefeiert. Diese Feste ehren die Ernte und erinnern an die Abhängigkeit von der Natur, ähnlich den antiken Dankeszeremonien für die Fruchtbarkeitsgöttinnen.

Herbstköniginnen und lokale Ernteköniginnen: Wenn Ernteköniginnen gewählt werden, spiegeln sie oft die symbolische Rolle der Göttinnen wider, die in alten Mythen die Fülle und das Leben verkörperten. Diese Wahl zelebriert weibliche Figuren als Hüterinnen der Ernte und Erneuerung.

Kürbisfeste und Ernteumzüge: Diese Festlichkeiten haben oft Wurzeln in den Feierlichkeiten für den Kreislauf von Leben und Tod. Der Kürbis als Symbol des Herbstes und die Tradition, ihn zu schnitzen, hat mythologische Parallelen zu Ritualen, die das Dunkle und das Licht in der Natur anerkennen.

Mythische Erzählungen und Märchen: An einigen Orten werden zu dieser Jahreszeit alte Märchen erzählt, die das Sterben und Wiederaufleben der Natur symbolisieren, wie die Geschichte von Persephone, die in den Hades geht und den Winter bringt. Diese Geschichten leben in Erzählabenden oder Theateraufführungen wieder auf.

Rituale und Naturzeremonien: Einige Gruppen, besonders in naturspirituellen Kreisen, feiern Samhain oder ähnliche Rituale, die den Zyklus von Leben und Tod und die Erneuerung der Erde ehren. Sie erinnern stark an die antiken Feste, die den Übergang zum Winter und die Ehrerbietung für die Erdgöttinnen symbolisierten.

Insgesamt bleibt die Verbindung zur alten Mythologie durch die Symbolik und die Feier der Ernte in Herbstritualen und Ernteköniginnen bestehen, auch wenn die mythologischen Details oft nicht mehr wörtlich übernommen werden.

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Neben der Weinkönigin und der Bierkönigin gibt es im Herbst und rund um die Erntezeit viele weitere regionale Königinnen, die oft mit lokalen Erzeugnissen oder Bräuchen verbunden sind. Hier einige Beispiele:

Apfelkönigin – Sie repräsentiert Apfelanbaugebiete und steht für die Herbsternte der Apfelbäume, besonders in Obstbau-Regionen.

Kürbiskönigin – Passend zur Kürbisernte und zur Erntedankzeit wird diese Königin oft in Regionen mit Kürbisfesten gekürt.

Blüten- oder Blütenkönigin – Meist gekürt in Obst- und Blumenanbaugebieten, sie steht für die Schönheit und Ernte der Blüten.

Hopfenkönigin – Ähnlich der Bierkönigin, jedoch spezifisch für die Hopfenbau-Regionen, da Hopfen im Herbst geerntet wird.

Kartoffelkönigin – In Kartoffelanbaugebieten ist sie eine beliebte Erntebotschafterin und symbolisiert die Bedeutung der Kartoffelernte.

Diese Königinnen repräsentieren traditionell die regionale Kultur und die Bedeutung der jeweiligen Ernte für die Gemeinschaft.

Göttinnen der Ernte und des Reifens
Göttinnen wie Demeter in der griechischen Mythologie verkörpern die Fülle und das Ende des Wachstumszyklus, der im Herbst seine Erfüllung findet. Als Mutter der Natur und des Getreides steht sie für den Überfluss, aber auch für das Loslassen.
Ceres, das römische Äquivalent von Demeter, und Pomona, Göttin der Obstbäume und Ernte, sind weitere herbstliche Figuren, die den Übergang zum Winter durch das Teilen und Konsumieren der Ernte symbolisieren.

Die Alte Weise (Crone)
Der Herbst ist oft mit dem Crone-Archetyp (Weise Alte) verbunden, einer Figur, die für Weisheit und Erfahrung steht. Diese Form des Archetyps bezieht sich weniger auf die Schönheit und Fülle, sondern auf die innere Reife, das Wissen um die Zyklen des Lebens und die Akzeptanz des Sterblichen. Diese „Herbstkönigin“ ist weise, ruhig und bereit, loszulassen.

Die Mutter und fruchtbare Königin

Der Archetyp der Mutter oder der fruchtbaren Königin ist ein Ausdruck des letzten Ernteüberschusses und der Hingabe der Natur, bevor sie zur Ruhe kommt. Diese „Herbstkönigin“ steht in ihrer vollen Reife und gibt großzügig all ihre Früchte. Sie repräsentiert den Überfluss und das Teilen, als würde sie sagen: „Nehmt, was ich bin und war, bevor ich mich zurückziehe.“

Der Archetyp des Übergangs und Loslassens
Die Herbstkönigin ist auch eine Symbolfigur des Loslassens – ähnlich wie die Blätter von den Bäumen fallen, verabschiedet sie sich von Dingen, die nicht mehr benötigt werden. Dies erinnert an die Samhain- und Halloween-Traditionen, bei denen das Ende des Wachstumszyklus und der Beginn des Winters gefeiert wird. Sie ist eine Grenzgängerin, die den Wandel anführt und den Übergang erleichtert, indem sie Raum für Neues schafft.

Die Herbstkönigin wird oft auch als eine Frau dargestellt, die Schönheit mit Melancholie verbindet. Diese herbstliche Figur steht für Reife, innere Balance, Nostalgie und die Vorahnung von Winterruhe.