Der Archetyp der/des Prostituierten

Der/die Wächter*in Deines Ur-Vertrauens (Gottvertrauen).

Oft sind es die Kompromisse im Leben, die uns herausfordern zu hinterfragen, was genau wir wirklich wollen, ob wir unseren Seelenruf wahrnehmen oder ob er dem Diktat der Sicherheit zum Opfer gefallen ist. Was hindert uns daran, auf das zu hören, was unser Herz uns zuruft, welche Ängste stellen sich so kompromisslos vor unsere Entwicklungsmöglichkeiten, so dass ein authentischer Teil unsere Wünsche und Hoffnungen nicht erfühlt, nicht gesehen und nicht verfolgt werden kann? Die/der Prostituierte wird genau dann auf die Bühne gerufen, wenn es um die „Sicherheit“ im weitesten Sinne geht; für manche ist es Geld, Arbeitsanforderungen, für andere Beziehungen, Nahrung, Verschweigen, mögliche Konsequenzen. Da, wo die Angst vor einem möglichen unerwünschten Ausgang aus der Tiefe unseres Erlebens auftaucht, genau da meldet sich die/der Prostituierte zu Wort: Sicherheit geht vor, koste es, was es wolle!

Dieser Teil in uns lebt im Spannungsfeld einfach zu überleben und dabei sind wir gleichzeitig gefordert, uns selbst treu zu bleiben. Wer kennt diese Art von Herausforderung und Auseinandersetzung nicht?

Der Archetyp der/des Prostituierten gehört zu den vier von C. Myss beschriebenen universellen „Überlebensarchetypen“. Bei ihnen finden wir frühe Prägungen von Erlerntem und Erlebtem, die uns bis heute begleiten und in mancher Hinsicht sogar in Bezug auf unsere (äußeren und inneren) Entscheidungen sowie unser Verhalten bestimmend beeinflussen.
Der Archetyp der/des Prostituierten hat das Potential uns genau in den Situationen, in denen wir verführt sind, ein Stück unserer Authentizität zu Gunsten von „Sicherheit“ zu verkaufen, wach zu rütteln. Nun mag es sein, dass – sind wir erst einmal wach gerüttelt, es uns nicht mehr möglich ist, einfach in alte Verhaltensmuster zurückzukehren. Finden wir die Kraft diesen Teil (welcher es auch immer sein mag) der Selbstverleugnung zu erkennen, wird Transformation und Veränderung möglich!

 

 

Klangarbeit
© Angela Fischlein